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‚Männer mit Herz: positive Männlichkeit in der Bibel’ Zu diesem Thema begrüßte am 09.03.24 der Vorsitzende der Katholischen Männerbewegung (kmb), Georg Oberrauch, rund 50 Männer und Frauen aus allen Landesteilen in Brixen.

Es ging darum, dem eigenen Mannsein nachzuspüren und Kraftquellen in der Bibel zu entdecken. In einer Wortgottesfeier, der Maja Clara vorstand, gaben Otwin Nothdurfter und Günther Beghella in ihrer Dialogpredigt konkrete Impulse für ein gelingendes Miteinander. Sonja Reinstadler vom Katholischen Forum und Guido Osthoff von der Caritas sprachen Grußworte und dankten für die motivierende Vernetzung untereinander. Johanna Brunner vom diözesanen Amt für Ehe und Familie und Simon Klotzner von der SKJ entrichteten digitale Grüße.

Der Hauptreferent Andreas Malessa, Journalist und Theologe, nahm im ersten Vortrag die Glaubwürdigkeit der Bibel in den Blick. Das meistgekaufte Buch ist zugleich das ungelesenste. „Die meisten Leute glauben nicht, was sie zu glauben wissen – von etwas, das sie nicht kennen.“ fasste er die Einstellung der meisten Zeitgenossen zur Bibel zusammen. Der naturwissenschaftlichen Wahrheit stellte er die Beziehungsfähigkeit zur Seite: Nicht alle Bereiche des Lebens können mit wahr oder falsch geklärt werden. Die Bibel sei eine Liebeserklärung Gottes an uns Menschen: Diese Liebesbriefe seien Kinder ihrer Zeit, die eine unvergängliche Botschaft an uns richten. Wer sich öffne, könne das Zeitbedingte von dem wesentlichen Impuls für uns unterscheiden.

Im zweiten Referat nahm Malessa das klassische Männerideal liebevoll aufs Korn: Männer fühlten sich von überhöhten Erwartungen in Frage gestellt. Mangels Vorbilder greife Verunsicherung um sich. Dem stellte er in sechs Szenen den biblischen David gegenüber. „Wir leben in einer körperfixierten, oberflächenbehafteten Bilderwelt. Allerdings weiß schon das Alte Testament: ‚Gott aber sieht dein Herz!‘“ David steht für den fürsorglichen, beziehungsorientierten Mann mit Mut und Weitsicht. Diese Gaben wollen aber gepflegt werden, damit Freundschaften und leistungsunabhängiger Selbstwert gedeihen können. Davids Kardinalfehler als König (Ehebruch und Begünstigung von Tötung) geben ihm Anlass zu Reue und Neubeginn. Fehlerfreies Leben ist kaum möglich, wohl aber die ehrliche Auseinandersetzung damit und die Bereitschaft neu anzufangen. Zahlreiche Fragen zeugten von der aufmerksamen Teilnahme des Publikums.

Nachmittags setzten sich die Männer in fünf Workshops mit Nachhaltigkeit, Vatersein, Friedenstexten und Bibelarbeit auseinander.